Die Geschichte unseres Ortes
Daten zur Dorfgeschichte:
Unser Dorf blickt auf eine mehr als 1200-jährige Geschichte zurück. Wir haben hier die wichtigsten Meilensteine seit dem 6. Jahrhundert aufgeführt. Beginnend mit der Entstehung des Dorfes als Heim des Gund(a)mâr.
- 6. Jahrhundert
Entstehung des Dorfes als Heim des Gund(a)mâr.
- 7. Jahrhundert
Gommersheim erhält von König Dagobert den Geraidewald und die Ganerb.
- 802
Erste urkundliche Erwähnung. Acbuto schenkt dem Kloster Fulda u.a. 2 Unfreie zu: Gunmareshaim.
- 10. Jahrhundert
Laut Güterverzeichnisses des Abtes Edelin besitzt das Kloster Weißenburg 2 Hufen (Hofstätten) in Gummaresheim.
- 1242
Das Speyerer Domkapitel gibt dem Engelfried von Gommersheim Güter zu Gommersheim in Erbpacht.
- 1296-1306
Engelmann von Gumersheim ist Schultheiß in Speyer.
- 1435-1441
Johann von Gommersheim ist Burgmann auf Berwartstein.
- 1495
Der kurpfälzische Fauth (Vogt) von Germersheim, Drendel von Gemmingen, schlichtet einen Streit zwischen Gommersheim und dem Kloster Heilsbruck.
- 1508
Gommersheim kommt unter Schutz- und Schirmherrschaft der Kurpfalz.
- 1525
Wahrscheinlich nehmen auch Gommersheimer am Bauernaufstand teil und sammeln sich unter der Bundschuhfahne, um für ein besseres Leben zu kämpfen.
- 1543
Unter dem ersten lutherischen Pfarrer Peter Schiffmann setzt sich die protestantische Lehre durch.
- 1596
Das Hochgericht wird aus dem Freisbacher Wald nach Gommersheim, später dann nach Altdorf verlegt.
- 1666
Die Einwohnerzahl beträgt derzeit 159.
- 1686
Gommersheim hat jetzt bereits 223 Einwohner.
- 1708
Weltliche und geistliche Herrschaft über Gommersheim vereint im Besitz der von Schomburg.
- 1710
Der Morgen Ackerland kostet 12 Gulden.
- 1730
Bau einer neuen Kirche.
- 1748
Gründung des Freischulfonds der lutherischen Kirchengemeinde. (Erst durch die Inflation nach dem 1. Weltkrieg wurde er zunichte gemacht.)
- 1754
Kirchenweihe.
- 1761
Wegen ausgebliebener Fron-Leistungen werden einige Bürger festgenommen und nach Landau gebracht, wo sie 22 Tage inhaftiert sind.
- 1786
Das Gemeindehaus wird erbaut.
- 1787
Das letzte Hochgericht in der Pfalz. Die Brüder Philip Peter und Johan Daniel Vogel, die Roten Buben von Gommersheim, werden in Altdorf wegen des Mordes an ihrem Vater hingerichtet.
- 1792-1795
Gommersheim liegt meist mitten im Kampfgebiet. Am 29.10.1792 berichtet Oberschultheiß Krieg an das Amt Altdorf, dass in Gommersheim ein Aufruhr ausgebrochen sei.. Die Anhänger der Französischen Revolution (Patrioten) stellen Freiheitsbäume auf, versagen dem Schultheiß den Gehorsam und wählen eine neue Gemeindeverwaltung. Es kommt zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Patrioten und den ihrer Herrschaft treu ergebenen Stokraten.
- 1793
Gommersheim wird gegen den Willen eines Teils der Bevölkerung im März von Frankreich annektiert.
Herzog Karl August von Weimar nimmt im August Quartier in Gommersheim.
- 1794
2 Bataillone Franzosen requirieren 24 Kühe, 32 Zentner Heu und die kleine Kirchenglocke. Brandschatzung von 500 Gulden.
- 1798
Das Obere Schulhaus wird gebaut.
- 1793-1814
Gommersheim gehört zu Frankreich. In dieser Zeit werden erstmals standesamtliche Eintragungen vorgenommen.
- Um 1800
Auf Veranlassung der franz. Regierung wird der Bach in der Mitte des Dorfes vertieft, verbreitert und mit Quadersteinen eingefasst. Die sogenannte Weed dient als Feuerlöschteich.
- 1808
Der Ort hat zur Zeit 680 Einwohner.
- 1816
Gommersheim kommt zum Königreich Bayern.
- 1824
Für die Pflasterung der Dorfstraßen in den 20er Jahren werden 4281 fl. und 22 kr. (7338,49 Mark) ausgegeben.
Eine Zweite Lehrerstelle wird errichtet. - 1826
Teilungsakt der IV. Haingeraide: Gommersheim bekommt 87,3 Ha Vorderwald und 87,3 Ha Hinterwald.
- 1846
Johann Adam Göring (1797—1857) bringt die Pfefferminze aus Straßburg nach Gommersheim.
- 1848/49
Die bürgerliche Revolution. Ein Aktivist aus Gommersheim: Andreas Renner.
- 1859
Bürgermeister Krieg lässt den Plattengang erneuern und auf 1,20m erweitern. Kosten: 2195 fl. 04 kr. (3762,98 M).
- 1870
Errichtung einer israelitischen Schulverweserstelle.
- 1870/71
38 Männer aus Gommersheim kämpfen im Krieg gegen Frankreich.
- 1874
Auflösung der israelitischen Schule. 10 jüdische Kinder werden in die christliche Schule überwiesen.
- 1886
Aus den alten Kirchenglocken entstehen drei neue: Glaube, Liebe und Hoffnung.
- 1894
Die erste Poststelle wird eingerichtet und dem Ackerer Georg Heinrich Degen IV übergeben.
- 1896
Eröffnung der ersten Telegrafenstation.
- 1900
Derzeitig hat Gommersheim 969 Einwohner
Das Gässel (Obergasse) wird umgepflastert, der Dorfbach bis zum Kirchgässel kanalisiert, Schließe und Dohle entfernt und zwei neue Waschbänke gesetzt. - 1905
Die erste Fahrt des „Pfefferminbähnels“ (Speyer-Geinsheim).
- 1907
Die Hauptstraße wird vom Obergässel an ca. 110m neu gepflastert, der Plattengang entfernt und der Dorfbach weiter kanalisiert. Kosten: 7000 Mark.
- 1908
Der Ackerer Philipp Jakob Schaefer stiftet einen Bauplatz und 2000,- Mark für die Errichtung einer neuen Kleinkinderschule.
Das „Pfefferminzbähnel“ fährt ab August auch die Strecke Geinsheim-Neustadt. - 1909
Trotz Protest seitens des Gemeinderates wird auf Anordnung des kgl. Bezirksamtes die Hauptstraße bis zur Hintergasse neu gepflastert, der Dorfbach kanalisiert und die Weed zugeschüttet.
- 1913
Der Gemeinderat beschließt die Versorgung der Gemeinde mit elektrischem Strom durch Anschluß an die Überlandzentrale (22.10.).
- 1914
Die Straßenlampen werden im Oktober erstmals eingeschaltet.
- 1914-1918
Der Erste Weltkrieg mit 40 Gefallenen und 6 Vermissten.
- 1917
Zwei Kirchenglocken werden für Kriegszwecke beschlagnahmt.
- 1922
Feierliche Weihe der zwei neuen Kirchenglocken.
- 1930
Hindenburg fährt durch die befreiten Rheinprovinzen. In Geinsheim winken ihm auch Gommersheimer Schulkinder zu.
200-Jahr-Feier der Kirche. - 1933
Gustav-Adolf-Fest.
Gründung der Milchgenossenschaft Gommersheim. - 1940
Bomben auf Gommersheim. Mittwoch früh ½ 2 h werden durch englische Flugzeuge in Gommersheim Brand- und Sprengbomben abgeworfen. 5 schwere Bomben krepieren, davon eine ca. 80 m vom Schulhaus entfernt im Garten von Oswald Löb, eine weitere im Garten von Heinrich Degen. 7 nicht krepierte Bomben werden am 16. und 17.6. gesprengt.
- 1941
Neubau der Milchzentrale in der Hintergasse.
- 1942
Beschlagnahmung der zwei großen Kirchenglocken.
- 1944
Amerikanische Kampfverbände werfen um 15.30 Uhr 20 Sprengbomben. 8 fielen vor und um das Anwesen von Philipp Peter Conrad in der Geinsheimer Straße, 8 hinter die Scheune von Eugen Krebs, Wilhelm Brauch u.a. in die Gärten. Und 4 ins Feld (Kirschgarten) unter dem Dorfe.
- 1945
Einmarsch der Amerikaner. Die Amerikaner werden im April von den französischen Besatzungstruppen abgelöst. Im September rücken die im Schulhaus einquartierten Franzosen nach Weingarten ab. Im Oktober wird auf Befehl der französischen Militärregierung der Schulunterricht wieder aufgenommen.
- 1946
Weihe der neuen Kirchenglocken.
- 1949
Gommersheim nimmt an der SÜWEGA teil.
- 1950
Nach langer Zeit wird der letzte Erntewagen wieder eingefahren.
- 1951
Derzeitiger Stand der Bevölkerung: 1200 Einwohner.
- 1953
Gustav-Adolf-Fest.
- 1956
Unter großer Beteiligung der Bevölkerung geht das Pfefferminzbähnel auf seine letzte Fahrt.
- 1957
Modernisierung der Straßenbeleuchtung im Zuge des Ortsnetzumbaus durch die Pfalzwerke A.G.
- 1958
Anlässlich der Einweihung der Kindelsbrunnenstraße wird das 1. Kindelsbrunnenfest gefeiert.
- 1959
Grabfund im Garten von K. Brauch. Die ursprüngliche Annahme, es handle sich dabei um ein Plattengrab aus der Merowingerzeit, erweist sich später als falsch.
- 1963
Einweihung der neuen Volksschule.
- 1967
Bebauungsplan für das Neubaugebiet Kirchgarten wird genehmigt.
- 1972
Gommersheim kommt verwaltungsmäßig zu der neu entstandenen Verbandsgemeinde Edenkoben.
- 1973
Baubeginn im Neubaugebiet Kirchgarten.
- 1975
Die Turnhalle wird gebaut.
- 1983
Auf den Steinen wird von L. Haas eine bronzene Stielpfeilspitze gefunden.
- 1985
Die Milchzentrale wird geschlossen und die Milchgenossenschaft aufgelöst.
- 1985-1989
Kanalisation der Gemeinde.
- 1986-1990
Ausbau des Ortsstraßennetzes.
- 1989-1990
Bau des neuen Sportplatzes.
- 1995
Neubau Feuerwehrhaus.
- 1996
Gommersheim wird im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden Sieger auf Kreisebene.
- 1999
Derzeit hat Gommersheim 1354 Einwohner.
- 2002
Festjahr zum 1200jährigen Bestehen des Ortes.
Historische Gebäude

Rathaus
Die Roten Buben

Synagoge

Gasthaus „Zur Pfalz“
Hier war bis in die 1970er Jahre das Gasthaus „Zur Pfalz“. Neben dem Gasthaus „Zum Löwen“ im Oberdorf und der Gaststätte „Zum Schwanen“ im Unterdorf war hier ein lebhafter Treffpunkt in der Mitte es Dorfes. Vor dem Gasthaus fand die jährliche Holzversteigerung statt.

Bahnhof
Am 26. August 1905 um 4:15 Uhr fuhr die erste Bahn von Geinsheim über Gommersheim nach Speyer. Betreiber war die Pfälzische Eisenbahn AG Ludwigshafen. Es handelte sich um eine Schmalspurbahn, die liebevoll „Pfefferminzbähnel“ genannt wurde, da neben dem Personenverkehr auch die hier angebaute Pfefferminze abtransportiert wurde. Die Strecke wurde später bis nach Neustadt ausgebaut. Am 2. Juni 1956 machte die Bahn ihre letzte Fahrt. Heute können noch Brücken entlang der ehemaligen Fahrstrecke entdeckt werden. Das Bahnhofsgebäude ist inzwischen in Privatbesitz.

Tabakwiegehalle

Hauptstrasse 33

Hauptstrasse 69

Protestantische Kirche
Ortswappen

Ortsflagge


Die Ortsfahne kann beim Bürgermeister bestellt werden. Zu offiziellen Veranstaltungen wie der Kerwe schmücken zahlreiche Bürger ihr Haus damit. Sprechen Sie den Bürgermeister an.